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Anahita Vessier
Gründerin Anahita’s Eye, Kunstberaterin, Kuratorin
Geboren als Tochter eines iranischen Vaters und einer österreichischen Mutter – er ist Architekt, sie ist Drogistin – lebt Anahita Vessier als Kind in einem großen Haus, umgeben von ihrer Familie, in Teheran. Die Generationen leben zusammen, ihre Großeltern wohnen dort, ebenso ihre Cousine, die Künstlerin ist. Während eines Sommerurlaubs bei ihrer mütterlichen Familie in Österreich zwingt das gewaltsame Chaos, das den Iran erschüttert, sie, dort zu bleiben, in diesem anderen Land. Anahita Vessier wird von ihren orientalischen Wurzeln abgeschnitten. Sie erlebt das Exil.
In der Stadt Graz wächst sie ruhig, behütet und in Freiheit auf. Sie entdeckt die zeitgenössische österreichische und deutsche Literatur. Sie wird von den Werken großer Wiener Maler wie Klimt, Schiele oder Nitsch ergriffen. Als junge Studentin engagiert sie sich und zeichnet eine freie und neugierige Laufbahn; sie studiert Kunstgeschichte in Wien und arbeitet am Burgtheater, einer unverzichtbaren Referenz der deutschen Theaterkultur. Und es ist ein guter Blick, der sie leitet.
Leidenschaftlich interessiert an der Geste und der Geschichte der Mode, bildet sie sich weiter und wird Modedesignerin. Am Saint Martin’s College of Art and Design in London möchte Anahita ihre Praxis vervollständigen. Sie versucht sich in den grafischen Künsten. Und es ist ihr Auge und ihre transkulturelle Identität, die sie weiterhin führen. In einer Zeit, in der Künstler wie Damien Hirst, Tracy Emin oder die Chapman Brothers auftauchen, knüpft Anahita Vessier neue Verbindungen zur aufstrebenden Kunstszene.
Von London nach Paris zieht sie weiter. Und dort entwickelt sich eine Liebe. Sie beginnt ihre Karriere als Designerin, sie entwirft für andere und auch für sich selbst. Als Mutter gründet Anahita ihr eigenes Mode- und Haute-Couture-Haus.
Im Jahr 2009 wird Anahita Vessier Produzentin für das Autorenpaar Kuntzel+Deygas. Sie begleitet neun Jahre lang deren künstlerische Entfaltung in Frankreich und im Ausland. Ihr Blick, ihr multikultureller Werdegang, ihre Managerexpertise schaffen Wert und unterstützen die Kreativen in vielfältigen Projekten: Werbekampagnen, Filmvorspänne, Ausstellungen und außergewöhnliche Kooperationen entstehen.
Und wie ein Echo des Hauses ihrer Kindheit kehrt Anahita 2017 nach Teheran zurück, auf der Suche nach einer Rückkehr zu ihren Wurzeln: die Verbindung zu sich selbst heilen. Anahita Vessier erneuert eine fruchtbare Verbindung zu ihren Wurzeln. Sie verankert ihre Reise in der Landschaft und an Kunstorten. Begleitet von ihrer Cousine, eine iranische Künstlerin, findet sie Wege und durchstreift die Galerien. Einige Jahre später bringt sie die Initiative Tehran Now ins Leben, eine Plattform zur Förderung der iranischen Kunstszene im Rahmen der Kunstmesse Asia Now in Paris.
Anahita Vessier verbindet die Welten, die Kulturen, die Länder. Und weil sie gleichzeitig Hüterin, Weberin und Vermittlerin ist, gründet sie Anahita’s Eye. Ein Büro zur Beratung, zum Schutz und zur Wertschätzung der Arbeit von Künstlern. Ein Büro, das Verbindungen zu Marken, kulturellen Institutionen und Sammlern schafft.
Im Ursprung des Projekts liegt die Schaffung eines Magazins, das der zeitgenössischen Kunstszene begegnet. Lesbar in drei Sprachen – Französisch, Deutsch und Englisch – präsentiert es Maler, Bildhauer, Textilkünstler, Fotografen und bildende Künstler aller Nationalitäten.
Für den Verein Les Lauréats de l’Intelligence de la Main®, der alle Preisträger des von der Fondation Bettencourt Schueller verliehenen Prix Liliane Bettencourt pour l’Intelligence de la Main® vereint, belebt Anahita Vessier die große Familie von über 120 Talenten und wichtigen Akteuren im Kunsthandwerk in Frankreich. Als Partnerin, Organisatorin und Kollaborateurin fördert sie den Austausch, die Begegnungen und die Zusammenarbeit zwischen den Talenten. Sie stärkt die Verbindungen zum Kunstmarkt, in Frankreich und im Ausland.
Und weil sie nie vergisst, dass jede künstlerische Suche auch eine Suche nach Freiheit ist, ist Anahita Vessier Mitglied der Jury des Prix Habib Sharifi, eines französisch-iranischen Dichters, der wie sie das Exil erlebte. Ein Preis, der gegründet wurde, um Künstler aller Disziplinen zu unterstützen, die mit Entwurzelung konfrontiert sind.

Raphaël Levy
Chefredakteur Kunst & Design des Anahita’s Eye Magazine
Manager der Galerie Françoise Livinec in Paris
Nach seinem Debüt im Palais de Tokyo im Jahr 2021 ist Raphaël Levy seit 2022 Redakteur für Kunst und Design bei Anahita’s Eye Magazine. Mit einem Master in Kunstgeschichte von der Sorbonne engagiert er sich aktiv in der französischen und internationalen Kunstszene. Seit 2023 ist er Manager der Galerie Françoise Livinec in Paris. Seine besondere, ja sogar intime Beziehung zu den Künstlern verleiht ihm einen analytischen Blick, der dem Magazin eine einzigartige Perspektive bietet. Dieser Blick ergänzt und bereichert die unvergleichliche Vision von Anahita Vessier, der Gründerin von Anahita’s Eye.